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Projekt:
Justizvollzugsanstalt Weimar
Sicherheitstechnische und
Sanierungsmaßnahmen
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Bauherr:
Staatsbauamt Erfurt
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Bauzeit:
1995 - 1997
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Wertumfang:
6,2 Mio DM
Leistungsart:
Ausschreibung, Bauleitung
Objektüberwachung, Denkmalpflegerische Betreuung
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Durch gravierende Sicherheitsmängel und ihren baulichen
Zustand war die Generalsanierung der Justizvollzugsanstalt
Weimar dringend erforderlich. Außer der Sanierung und Instandsetzung der Baukonstruktion wurden räumliche Neu-
organisation, Einbau und Installation entsprechender Sicher-
heitseinrichtungen und Neugestaltung der Außen- und Frei-
anlagen ausgeführt. Aufgrund des Denkmalstatus des
Gebäudekoplexes waren erhebliche denkmalpflegerische
Aufwendungen unumgänglich.

Die JVA Weimar ist Teil des 1913 bis 1916 errichteten
Gebäudekomplexes für das Land- und Amtsgericht Weimar,
den Sitz der Staatsanwaltschaft und Bezirksgefängnis, seit
1922 unter Oberhoheit des Landes Thüringen. Nach 1945
wurde der Komplex durch das Volkspolizeikreisamt, das
Kreisgericht Weimar und eine Außenstelle der Untersuchungs-
haftanstalt Erfurt genutzt.

Der Gefängnisflügel besteht aus einem dreigechossigen Haft-
haus mit einem Verbindungsflügel zum Gericht und einem
neu errichteten Pfortengebäude einschl. der Anstaltsmauern
und Freihöfe.

Im Zuge der Abbruch- und Demontageaebeiten im früheren
Verwaltungstrakt des Gefängniskomplexes wurde eine
Anstaltskapelle aus der Bauzeit (1913 bis 1916) mit
originärer Ausstattung freigelegt. Die gründerzeitliche
Bemalung der Holzdecke war fast unversehrt erhalten,
lediglich religiöse Inschriften in den Deckenmedaillons
waren übermalt. Die Wandverkleidung war teilweise zerstört.









Im Rahmen der Realisierung wurde ein Restauratorenteam
unter Leitung des Weimarer Restaurators Michael Matz ein
gesetzt und die Bemalung der Wände und Decken auf der
Grundlage von restauratorischen Voruntersuchungen
restauriert bzw. in Teilen ergänzt. Die frühere Anstalts-
kapelle dient nun als Mehrzweckraum.

Die JVA wurde nach Inbetriebnahme nochmals umgewidmet als Jugendgefängnis. Nach Fertig-
stellung einer neuen Polizeidirektion am Standort Am Kirschberg soll auch der restliche Gebäude-
komplex denkmalpflegerisch saniert werden, um die an unterschiedlichen Standorten unterge-
brachten Gerichte hier zu konzentrieren.
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