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Projekt:
Mehrzweckgebäude Weimar
Ausbau und Umbau der
Ruine "Halle der Volks-
gemeinschaft" zu einem
Mehrzweckgebäude für
Produktions-, Lager- und
Bürozwecke
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Bauherr:
Konsortium
Mehrzweckgebäude
Weimar
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Bauzeit:
1968 - 1980
1975 Fertigstellung Fassade
(1000-Jahr-Feier Weimar)
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Wertumfang:
ca. 40,0 Mio M
Leistungsart:
Vorhabenleitung
Koordinierung Planung,
Ausschreibung,
Bauleitung,
Objektüberwachung,
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Am 30 Mai 1933 empfahl der Gauleiter Thüringens, Fritz Sauckel, in Weimar einen großen Gebäudekomplex
für Bauten der Partei, der Deutschen Arbeitsfront und den Reichsstatthalter anzulegen. Als Standort wurde
ein Areal südlich des Landesmuseums vorgeschlagen; am 1. Juli 1935 stimmte Hitler mit Speer und Sauckel
diesem Vorhaben zu. Grundlage wurde der Wettbewerbsentwurf des Architekten Hermann Giesler.
Am 4. Juli 1936 erfolgte der erste Spatenstich, am 1. Mai 1937 die Grundsteinlegung zur großen "Halle der
Volksgemeinschaft" für ca. 20.000 Menschen.
1968 - Mein erstes großes Bauvorhaben -
Der Mann mit Helm - mein Vorgesetzter und Lehrer
Werner Wittig.
Das Wettbewerbsmodell Hermann Gieslers
Baustelle 1938
Zustand 1967
Während der Bau der Verwaltungsbauten des Komplexes 1945 im Bau weit fortgeschritten war und diese sehr
bald ausgebaut und genutzt wurden, entstand von der "Halle der Volksgemeinschaft" bis zur Baueinstellung
1941 nur die Stahlbetontragkonstruktion. Neue Nutzungen wurden nach 1945 untersucht, aber bis 1966 keine
Entscheidung getroffen. 1968/69 wurden Maßnahmen zur Werterhaltung und Konservierung durchgeführt:
- Wiederaufbau der zerstörten Stahlbetonstützen
- Einbau von Stahl-Ersatz-Fachwerkträgern für die zerstörten Spannbetonbinder
- Sanierung der vorhandenen Betonkonstruktion
- Dacheindeckung mit einem leichten Aluminiumdach.
Einbau der Stahlbinder mittels Derrik
Leitung: Prof. Batereau - Rektor HAB
Nach einer Statik von Peter Klawonn, Weimar durch
Schlossermeister Wehnemann gefertigte Stahlrohr-
paletten wurden durch SKET Weimar unter die Binder
gehangen, darauf baute die PGH Holzbau Gerüste
bis zum Obergurt für die Montage der Alu-Dach-
Deckung in 35 m Höhe.
Die ursprüngliche Ausbaukonzeption zu einem Mehrzweckgebäude umfasste die Unterbringung von
speziellen Produktionsbereichen des VEB Büromaschinenwerk Sömmerda, der GHG Kurzwaren Weimar und
des HO Spezialhandel Weimar, der Kreisstelle der Zentralverwaltung für Statistik und ein aus der Bauleitung
des Vorhabens (Konsortium Mehrzweckgebäude Weimar) entstandenes Projektierungsbüro für Investitions-
vorhaben der Datenverarbeitung. Die Planungsleistungen wurden wegen fehlender Kapazitäten der DDR an die
Budapester Industrieprojektierung IPARTERV Budapest vergeben.
Durch Einziehen von Geschossdecken in den Hallenbau sollten drei Geschosse für Produktions- und Lager-
flächen entstehen; allerdings war dazu eine zusätzliche Pfahlgründung für die neuen Stützen erforderlich.
In den seitlichen Säulengängen wurden sechs Geschosse für Büroräume geschaffen.
Pfahlgründung durch Spezialbaukombinat Magdeburg - Pfahldurchmesser 1,30 m, Pfahltiefe bis 15,0 m.
Auf dem Foto ist der Stahlbetonrost über den Franki-Pfahl-Köpfen der Hallengründung erkennbar. Mittig
sieht man die Decke über dem Tiefkeller. Noch fehlt die Dachdeckung.
Nach einer zwischenzeitlichen Baueinstellung 1970 (die geplante Fertigung von Motorschrittlochern und -prüfern
- Lochkartentechnik - durch BWS Sömmerda hatte sich durch die moderne Rechentechnik erledigt) wurden die
Arbeiten 1971 wieder aufgenommen zur Realisierung von Ministerratsbeschlüssen zur Fertigstellung der
Gebäudefassade anlässlich der 1000-Jahr-Feier Weimars 1975 und zur Unterbringung des Zentrallagers des
Exquisithandels der DDR.
Fassadenmodell IPARTERV Budapest
Architekt: Laslo Bajnay
Montage der Lamellen durch das BMK Erfurt
Zur Wärmeversorgung des Mehrzweckgebäudes
wurde im Schlachthof Weimar ein Ölheizkraftwerk mit
Fernwärmetrasse entlang der Ilm errichtet.
Im Bild: Montage des Blechschornsteins durch
Interflug Spezialflug
Mit der Fertigstellung der Fassade 1975 und der Umsetzung des Ministerratsbeschlusses zum Exquisithandel war
meine Tätigkeit als Vorhabenleiter 1979 beendet.
Das Mehrzweckgebäude vor seinem Umbau zum "Atrium".
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